Wien Marathon am 29.April 2007

Nach zehn Wochen intensiven Trainings, war es endlich so weit, wir flogen nach Wien zum Marathon (Halbmarathon).
Wir das sind: Konstanze, Rosi, Uschi, Frank, Hans, Thomas als Läufer und Erika, Petra, Roland sowie Rudi als unsere Fans.

26 000 Läufer/innen machten Wien am Sonntagmorgen zur Lauf-City und feierte damit das größte Sportfest des Jahres. Teilnehmer aus 87 Nationen waren am Start und 300 000 Zuschauer säumten die Straßen.

Das Wetter war mit 17 Grad und Sonnenschein für Bestzeiten 5 Grad zu warm (sagen die Spezialisten) und der böige Wind störte den einen, der andere war dankbar für die Abkühlung.
Schlange stehen vor den Toilettenhäuschen, Kleiderbeutel abgeben und dann fordert der Sprechen die Läuferschar auf, sich in die entsprechenden Startblöcke zu begeben. Die Reichsbrücke über die Donau und die Donauinsel vor den Hochhäusern der UNO-City ist das Startgelände.

Pünktlich um 9:00 Uhr geht es los, unter Riesenjubel der Aktiven und der vielen Zuschauer setzt sich das Läuferfeld in Richtung Praterstern in Bewegung, wo es nach etwa 2,5 km auf die Hauptallee geht. Vor uns das Riesenrad, eines der Wahrzeichen Wiens.
Weiter geht es durch den Prater, über den Donaukanal und am Schwedenplatz auf den Franz-Josefs-Kai und weiter auf den Stuben-Ring.
Links sehen wir das riesige Gebäude in dem das Wirtschaftsministerium untergebracht ist und werden kurz darauf erstmals mit klassischer Musik empfangen (11km).
Wir kommen zur Oper, laufen in die Operngasse auf die Wienzeile und kommen bei km (16,5) zu einem Höhepunkt der Strecke, Schloss Schönbrunn. Weiter geht es am Westbahnhof und am Museums-Quartier vorbei zum Burgring, wo es für die Halbmarathonläufer rechts zum Ziel geht.

Dort herrscht schon eine Riesenstimmung, die Konstanze Fleck jetzt schon genießen kann. Konstanze konnte aus beruflichen Gründen nicht viel trainieren, wollte aber diese tolle Atmosphäre auch mitbekommen und lief hier ihren zweiten Halbmarathon in 2: 29:08. Sie freute sich über den schönen Lauf und das sie etwas besser war, als auf dem Rennsteig im letzten Jahr.

Für die anderen geht es weiter am Parlamentsgebäude und Burgtheater vorbei, immer wieder ertönt aus Lautsprechern klassische Musik, die von einer Trommelgruppe abgelöst wird. Wir überqueren den Donaukanal über die Friedensbrücke (km 24).
Auf der anderen Seite des Donaukanals sehen wir den markanten Ziegelbau der 1848 errichteten Roßauer-Kaserne mit den zinnengekrönten Ecktürmen.
Bei km 27 sind wir wieder auf der Schüttstraße, die wir später ein drittes Mal durchlaufen. Nach 30km erreichen wir wieder den Prater, queren die Hauptallee, haben beim Ernst-Happel Stadion einen Wendepunkt, laufen um das Lusthaus (hier wurden früher kaiserliche Feste gefeierte, heute ist es ein Cafe) und wieder auf die Schüttstraße.

Diesen Abschnitt könnte man auch "Begegnungen" nennen. Zuerst sieht man die Läufer vor einem, dann hinter einem, so trafen sich Rosi, Hans und Thomas sowie Uschi, Frank und Thomas, was sehr motivierend war.
Und nicht zu vergessen unser Fanclub mit Erika und Rudi Ehmig als auch Petra und Roland Richter die uns lautstark unterstützten. Das hat richtig gut getan. Petra konnte wegen einer Verletzung leider nicht starten.

Aber wir haben noch die letzten und schwersten Kilometer vor uns, die Trommel Gruppe versucht uns "Beine zu machen", ob's gelingt?

Wir queren wieder den Donaukanal, kommen in die Radetzkystraße (km39) wo uns viele Mensche jubelnd erwarten, weiter auf den Parkring und endlich dürfen wir durch das Burgtor auf den Heldenplatz (42,195km), viele tausend Menschen klatschen und jubeln (Gänsehautfeeling).


Jeder Läufer und jede Läuferin die am Heldenplatz ankommt hat den Marathon (Halbmarathon) geschafft und fühlt sich bestimmt wie ein ganz müder Held. Die Stimmung und die Kulisse auf dem Heldenplatz vor der Hofburg sind phantastisch, unvergleichbar und einmalig.

Gleich gibt es für alle Finisher die Medaille, eine Folie zum Umhängen und Getränke. Jeder bekommt eine Tüte mit Getränken und Obst. Obwohl man sich eigentlich nur noch hinlegen möchte, holen wir unsere Kleiderbeutel wieder ab, duschen im Bundeswehrzelt und trinken auf dem Heldenplatz unser Siegerbier. Alle Gedanken: hat man genug und richtig trainiert, hält die Wade oder das Knie, hoffentlich gehe ich nicht zu schnell an …. sind vergessen und alle freuen sich im Ziel zu sein.

Uschi Streuber lief in Begleitung von Ehemann Frank ihren ersten Marathon und war im Vorfeld sehr nervös ob sie es wirklich schaffen würde. Davon waren wir alle überzeugt! Mit 3:56:17 blieb sie klar unter der magischen vier Stundengrenze und hat von allen Treisern auf der zweiten Hälfte am wenigsten Zeit verloren, nur 2:08 Minuten. Eine ganz tolle Leistung auch von Trainer Frank.

Thomas Glade lief die erste Hälfte noch auf eine Endzeit von 3:30:00 hin, brach aber auf den letzten 7 Kilometers sehr stark ein und beendete den Lauf trotz dem mit einer klasse Zeit von 3:36:08. Es verbesserte damit seine Zeit von Frankfurt im letzten Jahr um 19 Minuten.

Rosi Hausner wollte unter 3:30 laufen, zwar waren die Beine von zu Beginn an schwer, es war ihr zu heiß aber dann kam sie doch ganz gut ins Rennen und hatte sogar Zeit gutgemacht. Es stellt sich ja immer die Frage ist das Tempo zu hoch oder schaffe ich es auch auf den letzten Kilometern das Tempo einigermaßen zu halten. Mit 3:26:29 (6. Platz in der W45) traf sie am Heldenplatz ein und freute sich riesig.

Dort saß Hans Hausner und wartete auf sie, er war ziemlich geschafft: "So schwer ist mir noch kein Marathon auf den letzten Kilometern gefallen, ich hatte das Gefühl ich gehe und jeder überholt mich". Bei einer Zeit von 3:21:17 auch nicht verwunderlich, ein wenig enttäuscht war er jedoch, gerne wäre er unter 3:20 geblieben.

Nach dem sich alle von dem anstrengenden Marathon Tag erholt hatten unternahmen wir am Montag eine Stadtrundfahrt mit Bus und Schiff. Kosteten im Cafe Sacher die berühmte Sachertorte, lecker!

Ein weiteres kulinarisches Highlight war das Abendessen beim Figlmüller, dem Schnitzellokal. Die Schnitzel waren so groß wie eine Pizza und man mußte sich beim Essen fast so anstrengen, wie beim Marathon auf den letzten Kilometern.

Am Dienstag stand Schloss Schönbrunn auf dem Programm. Nach dem wir die königlichen Gemächer bestaunt haben, ließen wir uns in der alten Schlossbäckerei erklären wie Wiener Apfelstrudel hergestellt wird. Spazierten durch den wunderschönen Park, irrten durch den Irrgarten und hatten viel Spaß. Den Abend ließen wir in einem Heurigen Lokal ausklingen und schmieden schon Pläne für den nächsten "Marathonausflug". Bevor es am Mittwoch wieder nach Hause ging, hatten wir noch etwas Zeit zum Bummeln und zur Besichtigung von Schloss Belvedere.


Ganz lieben Dank an Thomas Glade, der die Fahrt organisiert hat.


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