Rückwärts auf den 3. Platz beim Weiltalmarathon

(von Frank Streuber, Treiser LWT)
Am 19.04.2009 nahm ich mit 820 weiteren Läufern am 7. Weiltalweg-Landschaftsmarathon teil. Außer den Marathonis gingen auch 115 Staffeln an den Start, der pünktlich um 09.30 Uhr in Schmitten-Arnoldshain erfolgte. Vorher wurden die Starter vom Zielort Weilburg mit Bussen in das 42 Kilometer entfernte Arnoldshain gebracht.

Zunächst ging es stetig bergab, bevor es bei KM 6 knackig, bis fast auf Höhe des Startes, bergauf ging. Schnell wurde mir bewusst, dass ich bei meinem 1. Landschaftmarathon gleichmäßige Laufzeiten pro Kilometer vergessen konnte.

Es gab auf der landschaftlich sehr reizvollen Strecke immer wieder Bergaufpassagen, obwohl es tendenziell bergab ging, schließlich liegt Weilburg über 300 Meter unter der Höhe von Arnoldshain.

Es machte riesigen Spaß über Neuweilnau, Rod an der Weil, Audenschmiede und Weilmünster bei tollem Frühlingswetter in Richtung Weilburg zu laufen. Es "lief" auch wunderbar bis KM 38, da war der Spaß nicht mehr so groß. Ich bemerkte den Beginn eines Krampfes im hinteren Oberschenkel. Bei meinen bisherigen 4 Marathonläufen hatte ich gegen Ende immer mit Krämpfen zu kämpfen.

Ich versuchte etwas langsamer und locker die letzten 4 Kilometer zum Ziel durchzulaufen. Als ich kurz vor dem Ziel in Weilburg aus der Zuschauermenge meinen Namen rufen hörte, war ich so überrascht, dass ich wohl eine unglückliche Bewegung machte. Gabi Schubert und Achim Mühlhans wollten mich überraschen (hat geklappt) und standen zwischen den Zuschauern; und ich stand auf der Laufstrecke, der Krampf im rechten Oberschenkel war da.
Ich konnte ca. 80 Meter vor dem Ziel keinen Schritt mehr gehen, geschweige denn laufen. Ich legte mich hin und Achim kam um den Krampf herauszudrücken.

Das gelang auch leidlich, bloß beim Aufstehen war der Krampf wieder da. Ein anderer Zuschauer gab mir den Tipp, rückwärts zu laufen.





Das hatte trotz Krampf funktioniert, ich lief mit Achim´s Hilfe die letzten 80 Meter rückwärts und konnte nach 3 Stunden 3 Minuten und 53 Sekunden den Lauf beenden.

Mit dieser Zeit wurde ich 3. in meiner Altersklasse M 50 (von 115 Finishern) und belegte insgesamt den 21. Platz von 736 Finishern.

Die 12 Wochen Vorbereitung auf diesen Marathon hatten sich gelohnt, der Lauf war ein tolles Erlebnis. Angesichts der sehr guten Organisation und der Strecke werden viele wohl auch im nächsten Jahr wiederkommen, um einen wunderschönen Landschaftslauf zu erleben.


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