An Pfingsten zum 31. Waldmarathon in Bad Arolsen

26.05.2012, 8:00 Uhr. Der Vereinsbus startete und bewegte sich in Richtung Bad Arolsen. Das Navi erzählte uns das wir auf dem richtigen Weg sind und auch pünktlich eintreffen sollten. Es führte uns durch üppige Vegetation, grün und frisch. Sensationell, die perfekte Einstimmung auf einen perfekten Lauf. Oder?

Simone Schreiber wollte die 10 km unter die Füße nehmen. Sabine Kamusella und Steffen Schreiber hatten sich auf den Marathon vorbereitet. Steffen Kamusella, Thomas Glade und Konstanze Fleck nahmen den Halbmarathon ins Visier.

Bevor das Rennen um 11:00 startete, gab es noch ein Gemeinschaftsfoto und wir hatten die Gelegenheit das Strandbad zu erkunden. Es gibt einen Bootsverleih, eine riesige Rutsche direkt zum See, eine Surfschule und fantastisches Wetter, Sonne satt. Perfekte Bedingungen für einen perfekten Lauf. Oder?




5...4...3...2...1...Los. 64 10 km-Läufer, 65 Marathonis und 86 Halbmarathonis, setzen sich in Bewegung. Es wurde gescherzt, es wurde gelacht, jeder wünschte jedem einen guten Lauf. Ich kann mich an kein entspannteres Umfeld erinnern. Es erwartete uns eine abwechslungsreiche und nicht weniger anspruchsvolle Strecke. Wir wussten, dass sich bis km 14 ein Anstieg an den anderen reit. Also gingen wir es gemütlich an. Immer wenn uns die Strecke aus dem Wald ins offene Feld führte, spürten wir die Hitze auf der Haut und sehnten uns wieder in den Schutz der Wälder.

Bei km 7 trennten sich unsere Wege. Simone hatte „nur“ noch drei km zum Ziel und belegte mit 1:03 den 2. Platz in Ihrer Altersklasse (AK). Thomas finishte in 1:42:39 Das brachte Ihm den 16 Gesamtplatz und 5. in seiner AK. Steffen Kamusella war mit seinen 1:53:55 ebenfalls zufrieden und sicherte sich den 11. Platz in seiner AK. Konstanze belegte den 6. Platz Ihrer AK mit einer Zeit von 2:19:53. Eine perfekte Strecke mit perfektem Zieleinlauf. Oder?

Steffen Schreiber und Sabine gingen nach ca. 2:17 auf die 2. Runde. Sie sahen sehr gut und entschlossen aus. Wir rechneten gegen 15:45 Uhr mit Ihrer Zielüberquerung. Es wurde immer heißer und die Berge fühlten sich immer steiler an. Keine besonders freundliche Wettkampfkombination. Nachdem die beiden um 10 Minuten vor vier immer noch nicht zu sehen waren, entschieden wir, Ihnen entgegenzulaufen, Sie abzuholen und unter die 5 Stunden zu bringen. Gesagt, getan.

Barfuss und in Flipp-Flopps begleiteten wir unsere beiden Helden des Tages über Ihre verdiente Ziellinie. 04:59:44. Das bedeutet für Sabine den 6. Platz. Steffen folgte mit einer Sekunde Abstand, welches Ihm den 11. Platz einbrachte. Nachdem alle geduscht sowie Kaffee und Kuchen genossen hatten, entschlossen wir uns den Tag in unserem Hotel ausklingen zu lassen. In Landau, im Gästehaus Kranz, sollte die nächsten zwei Nächte unser zu Hause sein. An der Eingangstür hängt ein Schild „Wanderer sind herzlich Willkommen“. Nach einem solchen Tag bekommt ein solches Schild eine völlig neue Bedeutung.

Zimmerverteilung und Treffen um 19:00 Uhr. Landau ist ein Ort, der seit 700 Jahren Stadtrechte hat. Das Hotel ist seit 190 Jahren im Familienbesitz. An manchen Stellen kann man dies deutlich erkennen. Nostalgie wohin man schaut und manchmal mehr als einem lieb ist. Doch die Speisekarte bietet alles was ein geschundener Läufer so braucht. Schnitzel, Toast, Salat und eine große Getränkekarte. Das einheimische Schnäpschen zum Abschluss erinnerte an die Weihnachtszeit, nicht jedermanns Geschmack. Ein geselliger Abschluss eines anstrengenden Tages.

27.05.2012, 09:00 Uhr. Eier, Käse, Schinken und Marmelade, was will man mehr. Simone erzählte Ihre Begegnung mit „Geistern“ Wir lernten, dass dies ein alter Brauch sei. Es werden Nachts Dinge von A nach B getragen oder die Heimwege von frisch Verliebten gekennzeichnet, sodass jeder am nächsten Morgen weiß, wer bei wem genächtigt hat. Wie erfrischend einfach hier in Landau die Welt noch funktioniert. Ein perfekter Start in einen perfekten Tag. Oder?

Wir entschieden am Strand die Seele baumeln zu lassen und ein wenig Kultur zu erleben. Wo geht dies besser als am Twistesee und in Bad Arolsen. Vorher ein wenig in der kleinen romantischen Ortschaft unserer Schlafstätte geschlendert und dann in unseren Vereinsbus. Nichts wie an den See. O.K. erst noch Besichtigung des Schlosses, immerhin hat Königin Beatrix von den Niederlanden hier Ihre Ursprünge. Das Schreiber’sche Haus (bekommt später noch eine ganz andere Bedeutung), die Ausstellung von Rausch und natürlich die Fotoausstellung mit dem Motto „Menschenwürde“ -perfekte Eindrücke, nach einem fast perfekten Lauf. Oder?

Jetzt hatten wir uns aber endlich Ruhe verdient, am Strand, am Twistesee. Schlafen, sonnen, schwimmen und Tretboot fahren. Letztere Aktivität gönnt dem „Läufer“ eine andere Sicht, nicht um den See, sondern darauf gleiten und entspannen. Zum Abendessen kehrten wir im Hofbräuhaus in Bad Arolsen ein. Können wir einstimmig empfehlen. Noch ein kleines Eis und ab nach Landau in Schreiber’sche Haus.

Es war keine Schönheit, die Tapete klebte nicht einmal richtig an der Wand, das Fenster der Küche war nicht mehr durchsichtig, getrennte Betten, kein gekehrter Eingang, kein passender Duschvorhang, kein zusammenpassendes Mobiliar, doch vielleicht war gerade dies alles in Summe, was das Wochenende zu einem perfekten machte und die Gespräche und gute Stimmung zur Festigung von Freundschaften beitrug. Vielen Dank! Wir sehen uns wieder in Ulm zum Einstein-Marathon.

K.Fleck

Fotos von Steffen Kamusella


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